Widerstandskraft, Belastungsfähigkeit und Flexibilität - mit diesen Eigenschaften umschreibt Sylvia Kérè Wellensiek den Begriff „Resilienz“. Alles Eigenschaften, die heutzutage in einer sich stetig verändernden Welt dringend gebraucht werden.
Wir haben uns als gesamtes Unternehmen partnerteams entschieden, mit Kéré Wellensiek eine maßgeschneiderte Weiterbildung in vier Modulen durchzuführen, da ihr Ansatz mit unserer Sichtweise von Veränderungen gut übereinstimmt: mit dem Training bei dem einzelnen Menschen zu starten, dann die Beziehungen tragfähig zu gestalten und dann auch das gesamte Unternehmen so aufzubauen, dass es sowohl unterstützende Rahmenbedingungen für die Menschen bietet, als auch selbst widerstandsfähig und flexibel ist. Das was wir erleben und erfahren macht uns Mut und gibt uns Kraft, auch andere Menschen und Organisationen dabei zu begleiten, ihre Resilienz systematisch zu trainieren und ihre Potentiale zu entfalten, um widerstandfähig, belastbar und flexibel ihr Leben zu meistern.
Zwei Pioniere der Resilienzforschung, Reivich und Shatté, haben 7 Faktoren herausgefunden, in denen sich resiliente Menschen durch besonders hohe Werte auszeichnen:
Emotionssteuerung
ResilienteMenschen können ihre Emotionen und Gedanken steuern:
Emotionssteuerung heißt nicht, die Gefühle und Gedanken zu unterdrücken, oder sie weg haben zu wollen.
Sie kommen eh immer wieder. Die Idee ist, besonders mit seinen negativen Gefühlen und Gedanken wie auf einem Stein zu sitzen, zu wissen, dass immer wieder alle möglichen Wellen auf den Stein einströmen und der Stein gleichzeitig eine innere Festigkeit hat, dem die Wellen nicht schaden können.
Man hat herausgefunden, dass man seine Gedanken und Gefühle auch mit Hilfe des eigenen Körpers gut steuern kann (Forschungen zum Embodiment): Indem man die Körperhaltung entsprechend anpasst, können sich auch die Gefühle und Gedanken entsprechend verändern.
Kausalanalyse
Vielleicht haben sie Spaß daran, herauszufinden, woher genau diese die Emotionen und Gedanken kommen:
Resiliente Menschen nehmen sich erstens die Zeit, eine Situation gründlich zu analysieren und zweitens sind sie gut darin, die richtigen Gründe für ihren emotional negativen Zustand zu identifizieren. So ergreifen sie die passenden Maßnahmen Negatives
in Positives zu verwandeln.
Selbstwirksamkeitsüberzeugung
Resiliente Menschen jammern wenig, sie gestalten ihre Welt nach dem Motto von George Bernhard
Shaw: „Ich glaube nicht an Zufall.
Die Menschen, die in der Welt vorwärtskommen, sind die Menschen, die aufstehen und nach dem von ihnen benötigten Zufall Ausschau halten.“ Resiliente Menschen sehen sich nicht als Opfer, sondern als Schöpfer ihrer Welt. Schaffe ich es, eine Haltung zu einer unveränderbaren Situation zu finden, die mich positiv stimmt und die Situation mit Sinnhaftigkeit belegt? (siehe auch Dennis Mourlane)
Impulskontrolle
Resiliente Menschen sind in der Lage, ihre Impulse so zu steuern, dass sie diese auf ein langfristiges Ziel ausrichten, sie können konzentriert und achtsam an einer Aufgabe zu arbeiten ohne sich permanent von anderen Aufgaben, Ideen oder Menschen ablenken zu lassen. Die Impulskontrolle wird daher von weiteren Autoren auch oft als Ziel- oder Zukunftsorientierung beschrieben.
Wie oft lassen sich Mitarbeitende und Führungskräfte von den unterschiedlichen und heute fast unüberschaubaren Impulsen aus der vernetzten Welt leiten, von all den To Dos, die immer wieder um sie herum auftauchen und verlieren das langfristige Ziel aus den Augen?
Zielorientierung
Hoch resiliente Menschen verfügen über klare Ziele, die sie mit Disziplin (Impulskontrolle) verfolgen. Sie lassen sich nicht von Rückschlägen entmutigen. Sie wissen aber auch, wann es Sinn macht, ein ins Auge gefasstes Ziel auch wieder aufzugeben
(zum Beispiel durch eine ausführliche Analyse). Die Zielorientierung ist die Fähigkeit das zu tun, was man glaubt, relativ unabhängig vom Feedback anderer Menschen.
Realistischer Optimismus
Resiliente Menschen schauen der Realität ins Auge – beschönigen nichts – und haben gleichzeitig den Blick auf die Möglichkeiten und Lösungen gerichtet. Ein gewaltiger Unterschied im Vergleich zu all den Menschen, die ausschließlich den negativen Blick auf alle Dinge haben.
Empathie
Empathie ist die Fähigkeit, sich in Gedanken und Gefühle eines Menschen hineinzuversetzen. Resiliente Menschen können durch ihre Empathie die Perspektive wechseln. Mit der „Ich-Perspektive“ allein kommt man sicher ein erfolgreiches Stück voran. Wenn man es zusätzlich versteht, sich in die Anderen einzufühlen, ihre Perspektiven zu sehen und ernst zu nehmen, fühlen sie sich verstanden und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie dann auch gerne der eigenen Person weiterhelfen. Empathie hilft uns auch bei der Emotionssteuerung, damit wir uns von den Emotionen anderer nicht so leicht anstecken lassen, sondern die Gefühle dort lassen
können, wo sie hingehören.
Welche Erfahrungen haben Sie mit einer resilienten und achtsamen Gestaltung des Alltags gemacht? Haben Sie eine persönliche Bereicherung erfahren und können Ihren Alltag selbst-bewusster gestalten, oder scheint Ihnen dieser Ansatz eine der vielen neuen Ideen, die in die Unternehmenswelten hereingetragen werden? Teilen Sie uns gerne Ihre Ansicht mit. Wir freuen uns auf Ihre Sichtweise.
Ausgewählte weiterführende Literatur:
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